Einsatzfahrzeug: Chur - FW Chur - TLF - Nero 102

Chur - FW Chur - TLF - Nero 102
Chur - FW Chur - TLF - Nero 102

Einsatzfahrzeug-ID: V194307 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Chur - FW Chur - TLF - Nero 102 Kennzeichen GR 424
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Graubünden
Wache FW Chur Hauptdepot Kalchbühl Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Scania
Modell P 410 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 2020 Erstzulassung 2020
Indienststellung 2020 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug (TLF) der Feuerwehr Chur, stationiert im Hauptdepot Kalchbühl

Fahrgestell: Scania P 410 B4x4HZ
Aufbau: Magirus (Lohr)
Aufbautyp: AluFire (AF) 3
Baujahr: 2020

Technische Daten:

  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe
  • Länge/Breite/Höhe: 8.545/2.550/3.390 mm
  • Radstand: 3.950 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: EFPH 230A FT6/352/09
  • Hersteller: Magirus
  • Förderleistung Normaldruck: 3.000 l/min bei 10 bar
  • Förderleistung Hochdruck: 250 l/min bei 40 bar
  • Schaumzumischung: Druckzumischanlage Magirus CaddiSys 30
  • Besonderheit: B-Druckabgang an der Front

Löschmittel:

  • Wasser: 3.000 l
  • Schaummittel: 300 l

Beladung/Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Verkehrswarnanlage
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast
  • Tankfüllstandsanzeigen seitlich an den Kabinen
  • Hochdruckschnellangriff mit elektrischer Aufrollhilfe
  • Entnahmehilfe für Saugschläuche
  • Leiterentnahmehilfe
  • Hygieneboard
  • Stromerzeuger
  • 2 Leitungsroller
  • Beleuchtungsgruppe
  • 2 LED-Beleuchtungsgeräte mit Akku
  • Motortrennschleifer
  • 2 Halligan-Tools
  • TNT-Tool
  • Axt
  • Spitzhacke
  • Schaufel
  • Besen
  • 4 Faltsignale
  • 4 Verkehrswarnleuchten
  • 2 Ein-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch
  • 2 Schnellangriffsverteiler
  • 5 A-Saugschläuche mit Schwimmsauger
  • 10 B-Druckschläuche
  • 3 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch
  • 22 C-Druckschläuche
  • Standrohr 2C und Hydrantenschlüssel
  • 2 Verteiler B-CCC
  • 8 C-Hohlstrahlrohre
  • 4 C-Mehrzweckstrahlrohre
  • Wasserwerfer, tragbar
  • Kübelspritze
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • 2 Mobile Rauchverschlüsse
  • Überdrucklüfter mit Elektromotor und Akku
  • 6 Pressluftatmer in der Kabine
  • Druckluftfluchtgeräte
  • Schwimmwesten
  • 2 Wärmebildkameras Bullard
  • 2-teilige Steckleiter
  • Sprungretter

Churer Löschfahrzeug-Quartett

Die Feuerwehr Chur hält an ihrem Hauptdepot Kalchbühl ein Quartett aus unterschiedlichen Löschfahrzeugen vor. Jedes dieser vier Fahrzeuge übernimmt innerhalb des Einsatzgeschehens der Wehr unterschiedliche Aufgaben. Der Spezialist für Brände in der Churer Altstadt sowie die Vegetationsbrandbekämpfung ist das Kleinstlöschfahrzeug (KLF) – ein Utility Task Vehicle (UTV) mit Hochdrucklöschanlage. Am anderen Ende des Größenspektrums bewegt sich das Lösch- und Materialfahrzeug (LMF). Bei diesem für Schweizer Verhältnisse eher ungewöhnlichen Fahrzeug handelt es sich um eine Art Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) mit Truppbesatzung. Es dient als Ergänzungsfahrzeug für die anderen Löschfahrzeuge und bringt neben einer Pumpe und Löschwasser auch eine umfangreiche Beladung für die technische Hilfeleistung mit. Zwischen KLF und LMF sortiert sich das Rettungs- und Löschfahrzeug (RLF) ein. Auch bei ihm handelt es sich gewissermaßen um eine Art Miniatur-HLF, bzw. ein größerer Vorausrüstwagen (VRW). Sein Aufgabenschwerpunkt ist die Straßenrettung, jedoch ist es auch mit einer Hochdrucklöschanlage für die Bekämpfung von Klein- und Entstehungsbränden ausgestattet.

TLF in der dritten Generation

Das Standard-Löschfahrzeug der Feuerwehr Chur in der mittlerweile dritten Generation ist hingegen ein klassisches Tanklöschfahrzeug (TLF). Es ist beim Gros der Brandalarme der Feuerwehr Chur der Dreh- und Angelpunkt. Das TLF bringt zusammen mit einer kompletten Mannschaft für die Brandbekämpfung auch eine leistungsstarke Feuerlöschkreiselpumpe, eine größere Menge Löschwasser und Schaummittel sowie die nötige weitere Ausrüstung für den Löschangriff zum Einsatzort. Stößt das TLF materiell oder personell an seine Grenzen, kann es beispielsweise durch das LMF oder durch das Atemschutzfahrzeug (ASF) verstärkt werden.

Das erste TLF in ihrer Geschichte konnte die Feuerwehr Chur im Jahr 1966 in Dienst stellen – einen klassischen Saurer-Hauber. TLF Nummer Zwei folgte 1994 und blieb bis zur Indienststellung des nunmehr dritten TLF im Jahr 2020 in Dienst. Wie auch schon sein Vorgänger trägt dieses TLF den Funkrufnamen „Nero 102“. Magirus baute es auf einem Scania P 410 4x4 mit Scania-eigener CrewCab auf. Während der AluFire-3-Aufbau des TLF im Magirus-Stammwerk in Ulm entstand, erfolgte der Endausbau bei Magirus-Lohr in Österreich.

Atemschutz für alle – außer den Maschinisten

Ausgelegt ist das TLF auf eine siebenköpfige Besatzung, die in der von Magirus ausgebauten CrewCab-Doppelkabine des Scania P 410 B4x4HZ unterkommt. Bis auf den Maschinisten können sich alle anderen sechs Mannschaftsmitglieder schon auf ihrem Sitzplatz mit Pressluftatmern ausrüsten. Maschinist und Fahrzeugführer nehmen jeweils auf luftgefederten Sitzen Platz, wobei der Beifahrersitz zusätzlich auch über eine Halterung für ein Atemschutzgerät verfügt. Im Mannschaftsraum sitzen zwei Besatzungsmitglieder entgegen der Fahrtrichtung links und rechts neben einem Regalsystem für kleine Ausrüstungsgegenstände. Ihnen gegenüber befindet sich eine Sitzbank mit drei weiteren Sitzplätzen. Alle fünf Sitzplätze haben entsprechend Halterungen für Pressluftatmer. Der Großteil der für den Atemschutzeinsatz notwendigen Ausrüstung wird direkt im Mannschaftsraum mitgeführt. Auf dem Regal liegen beispielsweise zwei Wärmebildkameras von Bullard und Handsprechfunkgeräte bereit. In den Regalfächern darunter finden sich unter anderem Rettungs- und Sicherungsleinen, Suchstöcke und ähnliches. Auch Druckluftfluchtgeräte für die Menschenrettung gehören entsprechend zur Beladung.

Verkleidete Pumpe

Im AluFire-3-Aufbau mit seinen sieben Geräteräumen sind Tanks für 3.000 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel eingebaut sowie eine kombinierte Normal- und Hochdruckpumpe von Magirus. Die von Magirus als EFPH 230A FT6/352/09 bezeichnete Pumpe hat eine Leistung von wahlweise 3.000 Liter pro Minute bei zehn bar oder von 250 Litern pro Minute bei 40 bar. Um dem Löschwasser direkt Schaummittel zugeben zu können ist die Pumpe mit einer Druckzumischanlage CaddiSys 30 ausgestattet. Eingebaut ist die komplette Pumpenanlage klassisch im Heckgeräteraum GR. Als einziger Geräteraum des Aufbaus wird er durch eine Klappe und nicht durch einen Rollladen verschlossen. Weiteres auffälliges Merkmal des Geräteraums ist die vollverkleidete Pumpenanlage. Derartige Verkleidungen sind in Österreich und der Schweiz verbreitet. Was für die Schweiz aber fehlt ist der typischerweise auf der Verkleidung angebrachte „Schaltplan“ der Pumpe zur besseren Orientierung des Maschinsiten.

Die komplette Feuerlöschkreiselpumpe verschwindet hinter einer flächigen Kunststoffverkleidung. Zu sehen ist von ihr nur das als Bedieninstrument dienende Human Machine Interface (HMI) von Magirus, die drei Manometer für Ein- und Ausgangsdrücke sowie die Schalterreihe für die Pumpendruckautomatik. Selbst der A-Saugeingang verbirgt sich hinter einer Kunststoffklappe, die sich durch ihr rot von der ansonsten weißen Verkleidung abhebt. Für die Wasserabgabe besitzt die Pumpe links und rechts je zwei B-Druckabgänge sowie einen weiteren B-Druckabgang unter der Stoßstange an der Front. Am Frontabgang und an je einem Abgang auf jeder Seite lässt sich neben Wasser auch Schaum abgeben. Als Möglichkeit der schnellen Löschwasserabgabe ist im Geräteraum G6 außerdem ein Hochdruckschnellangriff eingebaut. Um den Rückbau des Schnellangriffes nach dem Einsatz zu vereinfachen besitzt die Haspel eine elektrische Aufrollhilfe.

Selten in der Schweiz: Ein-Personen-Haspeln

Als weitere Arbeitserleichterung für die Mannschaft sind am Heck zwei Ein-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch aufgeprotzt. Mit den in der Schweiz eher seltenen Haspeln kann die Besatzung zügig und personalschonend eine Wasserversorgung aufbauen. Die beiden Haspeln sind zwar jeweils mit B-Druckschlauch bestückt, ihre weitere Beladung unterscheidet sich aber ein wenig. Während eine Haspel zusätzlich einige Leitkegel mitführt, ist auf der anderen eine spezielle „Anschlussarmatur“ für Oberflurhydranten verladen. Diese Armatur besteht aus zwei kurzen C52-Druckschläuchen und einem Sammelstück B-2C. Benötigt wird diese vorkonfigurierte Armatur, um die volle Kapazität der älteren Oberflurhydranten im Churer Stadtgebiet auszuschöpfen. Anders als die neueren Hydranten mit einem zentralen B-Abgang besitzen die älteren Modelle zwei C-Abgänge. Hintergedanke bei diesen Hydranten war vor vielen Jahrzehnten der unmittelbare Löschangriff mit einem C-Rohr von einem Hydranten aus. Derartige Oberflurhydranten gibt es noch vielerorts im ganzen Kanton Graubünden.

Für den Fall das bei einem Einsatz die Haspeln nicht benötigt werden, kann der Maschinist sie einfach aufgeprotzt auf ihren Halterungen beiseite Schwenken, um Zugang zum Heckgeräteraum zu erhalten.

Weil die beiden Haspeln das Fahrzeugheck dominieren fällt ein interessantes Detail erst spät auf: Es gibt keine Aufstiegsleiter zum Dach. Die ist auch nicht nötig, denn außer für Wartungszwecke muss das Dach nicht betreten werden können. Die komplette Dachbeladung – eine Schiebleiter und fünf Saugschläuche – ist auf Entnahmehilfen verladen und kann damit bequem vom Boden aus erreicht werden. Außer den Entnahmehilfen befindet sich auf dem Dach nur der Lichtmast und auch dieser lässt sich über eine Kabelfernbedienung vom Heckgeräteraum aus steuern. Korrekterweise ist der Lichtmast im Geräteraum G1 eingebaut. Nur der mit LED-Strahlern bestückte Kopf des Mastes ragt aus dem Aufbau heraus und wird in einem Blechkasten auf dem Dach in Fahrstellung vor der Witterung geschützt. Neben dem Lichtmast ist der Aufbau auch mit einer diskreten LED-Umfeldbeleuchtung ausgestattet sowie mit einer ebenfalls in LED-Technik ausgeführten Verkehrswarnanlage am Heck.

Beladungsschwerpunkt Brandbekämpfung

Die Beladung des TLF wird klar dominiert vom Themenkomplex Brandbekämpfung. Aus der Reihe tanzen nur die Geräteräume G1 und G2, in denen alles verstaut ist, was nicht unmittelbar der Brandbekämpfung dient. Im G1 wird in bequemer Entnahmehöhe ganz unten im Geräteraum ein schwerer Sprungretter mitgeführt. Darüber stehen zwei kleine Stromerzeuger, eine Beleuchtungsgruppe sowie akkubetriebene Beleuchtungsgeräte bereit. Gegenüber im Geräteraum G2 findet sich vor allem Gerät für den gewaltsamen Zugang, bzw. für das Schaffen von Öffnungen. In großer Bandbreite sind hier Handwerkzeuge zu finden sowie als letztes Mittel der Wahl ein Motortrennschleifer. Darüber hinaus gehören Geräte zur Verkehrsabsicherung und ein Elektrolüfter mit Akku zur Beladung des G2.

Das sich anschließende Geräteraumpaar G3/G4 steht hingegen schon ganz im Zeichen der Brandbekämpfung. Ein Regalboden in jedem der beiden Geräteräume wird auf ganzer Breite durch C-Druckschläuche eingenommen. Auch identisch in beiden Geräteräumen ist die Bestückung mit jeweils vier C-Hohl- und C-Mehrzweckstrahlrohren. Komplettiert wird die Beladung im G3 aber durch Schlauchbrücken und eine Aufrollhilfe für Schläuche. Im G4 hingegen werden an dieser Stelle zwei Rauchvorhänge und Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch mitgeführt. In den Geräteräumen G5 und G6 sind fast spiegelbildlich Schnellangriffsverteiler, einige zusätzliche B-Druckschläuche und je ein zusätzlicher Verteiler verstaut. Im G5 finden sich außerdem noch ein Standrohr, ein Werkzeugkoffer und ein Hygieneboard. Gegenüber im G6 werden zusätzlich ein Wasserwerfer und eine Batterie Kleinlöschgeräte mitgeführt.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Mini-Warnbalken
  • 2 Frontblitzer im Kühlergrill
  • 2 Frontblitzer in den Außenspiegeln
  • 2 Intersection Lights
  • 2 LED-Kennleuchtenmodule FG Hänsch M-Flash am Heck
  • Pressluftatmer Max Martin 2298 HM
Besatzung 1/6 Leistung 302 kW / 411 PS / 405 hp
Hubraum (cm³) 12.742 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
Tags
Eingestellt am 07.08.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
Aufrufe 6502

Korrektur-Formular

Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.

Zum Korrektur-Formular

Weitere Einsatzfahrzeuge aus Graubünden

Alle Einsatzfahrzeuge aus Graubünden ›